Deutschlandfunk: Martin Hubschneider fordert digitale Souveränität
Die Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik war dieses Jahr in mehrerer Hinsicht besonders: Zum einen fand sie zum 50. Mal statt und zum anderen war es die erste virtuelle Jahrestagung. Die Relevanz der digitalen Souveränität in Europa war prägendes Thema der diesjährigen Tagung.

„Was ist das Wichtige in der digitalen Souveränität? Datenschutz, Selbstbestimmung, Technologie-Kompetenz – das gilt insbesondere auch in Unternehmen –, Resilienz, Redundanz, eine digitale Infrastruktur, eine vertrauenswürdige Vernetzung und Adaptivität“, hielt Martin Hubschneider in seiner Keynote zur Eröffnung der 50. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik fest. Als Förderer der digitalen Souveränität beschäftigte er sich mit der Frage, was die zentralen Aspekte sind, um digital souverän handeln zu können. Mit seiner Aussage traf er das Kernthema der GI-Jahrestagung 2020.
Gesellschaft braucht digitale Souveränität
„Aus meiner Sicht bedroht die Plattformökonomie sowohl unsere Marktwirtschaft, wie wir sie kennen, als auch unsere Gesellschaft“,
machte Martin Hubschneider deutlich. Er deutete dabei auf die Macht der großen Monopole hin, welche durch Geld über die Gesellschaft bestimmen. In seiner Ansprache gab er außerdem Vorschläge zur Reorganisation von digitalen Plattformen.
Das Fazit der Jahrestagung: Die Abhängigkeit Europas von den großen Playern der Digitalwirtschaft wie Google, Facebook, Amazon und Apple ist enorm. Diese Abhängigkeit muss unterbunden werden und Monopole oder Oligopole darf es in der öffentlichen Infrastruktur nicht geben.
Nach Martin Hubschneider sollten Plattformbetreiber keine großen Kapitalgesellschaften sein, sondern Unternehmen, die den Mitarbeitern, Kunden und Partnern selbst gehören.
Aussagekräftige Anmeldezahl zum Jubiläum
Die virtuelle Tagung erreichte dieses Jahr eine enorme Reichweite von 1.600 Anmeldungen. Mit 50 Jahren Erfahrung blickt die Veranstaltung auf eine umfassende Geschichte der Informatik zurück. Unter dem Motto „Back to the Future“ fanden vom 28.09. bis 02.10. virtuelle Sitzungen zu Themen aus der Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft statt. Ein breites Spektrum an Beiträgen beispielsweise zu den Bereichen künstliche Intelligenz, Mobilitätssysteme und IT-Sicherheit stand dabei auf dem Programm.
Unter anderem gab es mehrere Workshops zum Thema Digitalisierung der Lehre. Thematisiert wurde, welche digitalen Methoden eingesetzt werden und welche Herausforderungen zu bewältigen sind. Ein Ergebnis war, dass Organisationen jeglicher Art oft nicht souverän mit der Digitalisierung umgehen, sodass Hürden in der Umsetzung der Digitalisierungsmaßnahmen entstehen.
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